sober parenting – nüchterne Elternschaft: Klar, präsent und verbunden – ohne Betäubung im Familienalltag
Zusammenfassung für Muddis ohne Zeit
Sober Parenting heißt: bewusst Klarheit wählen – für einen echten, erholsamen Feierabend, besseren Schlaf und mehr Geduld am nächsten Tag. Es geht dabei nicht um Moral, sondern um Funktion: Alkohol, Kurzvideosmarathons, Junk Food und Zuckerschocks oder Shoppingexzesse geben uns zwar kurzfristig Ruhe, kosten aber eine ganze Menge: erholsamen Schlaf, Resilienz, Nervenstärke, Geduld, Ausgeglichenheit und schlichtweg glücklich sein. All das zusammen kostet uns dann auch noch die Verbindung zu unseren Kindern, weil wir emotional nicht verfügbar sind, nicht präsent, nicht ansprechbar und authentisch.
Klarere Abende mit weniger Reizüberflutung zahlen direkt ein auf ruhigere Übergänge, weniger Eskalation und vorhersehbare Nähe. Besonders für Frauen 35+ (Perimenopause, Mental Load) wirkt das schnell. Wir profitieren sofort von stabilerem Schlaf, freundlicheren Morgenden, mehr emotionalem Puffer.
Start easy: 60 Minuten reizarm vorm Schlafen, 2–3 alkoholfreie Abende pro Woche, Licht abends dimmen, morgens kurz Tageslicht tanken – und du bist auf dem besten Weg, einen sober parenting lifestyle zu leben.
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sober parenting – nüchterne Elternschaft: Klar, präsent und verbunden – ohne Betäubung im Familienalltag
- Zusammenfassung für Muddis ohne Zeit
- Was bedeutet „sober parenting“ konkret?
- Muss ich komplett verzichten, um Effekte zu spüren?
- Ist „nur ein Glas“ abends wirklich ein Problem?
- Was bringt das meinen Kindern?
- Ich bin 35+, in der Perimenopause – lohnt sich das extra?
- Wie starte ich, wenn es jetzt schon „zu viel“ ist?
- Und wenn mein Umfeld weiter trinkt?
- Wie sage ich auf Feiern elegant „Nein“?
- Was, wenn ich rückfällig werde?
- Hilft das auch gegen abendliches Scrollen & Snacks?
- Gibt es schnelle „Wins“, die ich heute noch merke?
- Wie gehe ich mit Partner*in um, die/der weiter trinkt?
- Wie passt Ernährung dazu?
- Brauche ich Willenskraft ohne Ende?
- sober parenting – nüchtern Elternsein – was soll das denn genau bedeuten?
- Warum Betäubung so verlockend ist – und was wirklich fehlt
- Grundhaltung: Präsenz statt Perfektion
- Alltagssituationen, neu gedacht
- Tools, die im echten Leben funktionieren
Was bedeutet „sober parenting“ konkret?
Bewusste Abendentscheidungen, die Klarheit fördern (Getränkewahl, Licht, Medien, Timing). Ziel: echte Erholung statt Sedierung, damit du am nächsten Tag verfügbar, geduldig und verbindlich bist.
Muss ich komplett verzichten, um Effekte zu spüren?
Nein. Schon seltener und früher trinken + reizarme letzte Stunde verbessert die zweite Nachthälfte und damit Stimmung & Geduld. Viele merken: Je klarer die Abende, desto kleiner wird das „Ich brauch was“-Gefühl.
Ist „nur ein Glas“ abends wirklich ein Problem?
Es verkürzt das Einschlafen, stört aber die zweite Nachthälfte (mehr Aufwachen, weniger REM). Das spürst du am nächsten Tag als Müdigkeit, Reizbarkeit – und als stärkeren Drang, wieder zu dämpfen.
Was bringt das meinen Kindern?
Mehr Vorhersehbarkeit: Tonfall, Blickkontakt, Reaktionszeit werden stabiler. Abende eskalieren seltener, Übergänge (Feierabend → Zähne → Bett) werden leichter. Das fühlt sich sicher an – und verbindet.
Ich bin 35+, in der Perimenopause – lohnt sich das extra?
Ja. Schwankende Hormone machen Schlaf fragiler. Alkoholfreie Abende, warmes/gedimmtes Licht, feste Zubettzeit (±30 Min.) und Morgenlicht wirken überproportional.
Wie starte ich, wenn es jetzt schon „zu viel“ ist?
Heute: letzte 60–120 Minuten ohne Clips, Licht runter, kurzer Atem-Reset (länger aus als ein), bitterer alkoholfreier Drink, Lieblingspulli, ein Satz ins Journal: „Feierabend beginnt jetzt.“ Morgen: 5–15 Min. Tageslicht.
Und wenn mein Umfeld weiter trinkt?
Kurzer Satz ohne Rechtfertigung: „Ich sammle klare Morgen – heute ohne.“ Bitte aktiv um Hilfe: „Hast du einen guten alkoholfreien Tipp?“ Zugehörigkeit bleibt, Druck sinkt.
Wie sage ich auf Feiern elegant „Nein“?
„Ich teste Klarheit.“ / „Ich fahre früh.“ / „Heute Team Bitter-Spritz.“ Biete direkt eine Alternative an („Probier den ohne Alkohol mal!“). Skripts parat halten = weniger Grübeln, mehr Leichtigkeit.
Was, wenn ich rückfällig werde?
Kein Drama – Daten. Frage: Was hat die Welle ausgelöst? Dann eine Schraube drehen (Zeitpunkt, Licht, Essen, Ersatzdrink, Gespräch). Scham macht leise; kleine Reparaturen bewegen viel.
Hilft das auch gegen abendliches Scrollen & Snacks?
Ja. Der Mechanismus ist derselbe (variable Mini-Belohnungen). Reize bündeln (letzte Stunde ohne Clips), Bitter-Sensorik statt Zucker, und ein echtes Abendessen (Protein + Gemüse, bisschen bitter) senken den Impuls.
Gibt es schnelle „Wins“, die ich heute noch merke?
Letzte Stunde: Licht dimmen + keine Kurzvideos
Bitterer alkoholfreier Drink im schönen Glas
Morgenlicht 5–15 Minuten
Feste Zubettzeit (±30 Min.)
Meist spürbar: ruhiger Einschlaf, weniger nächtliches Aufwachen, freundlicherer Morgen.
Wie gehe ich mit Partner*in um, die/der weiter trinkt?
Nicht „missionieren“. Über Bedarf sprechen („Ich will morgens geduldiger sein“), Ritual teilen (gemeinsamer alkoholfreier Startdrink), klare Zeiten verabreden – und deine Entscheidung trotzdem halten.
Wie passt Ernährung dazu?
Ein Upgrade pro Abend reicht: echtes Essen am Tisch, bittere Komponente (Rucola/Radicchio), Wasser/Tee griffbereit. Das stabilisiert Blutzucker → weniger späte Cravings, besserer Schlaf.
Brauche ich Willenskraft ohne Ende?
Nein. Identität statt Iron-Will: „Ich wähle Klarheit.“ Sammle Mikro-Beweise (ein ruhiger Abend, ein gutes Gespräch, ein leichter Morgen) – sichtbar notiert. Das trainiert dein System auf den neuen Standard.
sober parenting – nüchtern Elternsein – was soll das denn genau bedeuten?
Nüchtern zu begleiten heißt nicht, streng oder spaßfrei zu leben. Ganz im Gegenteil. Es bedeutet, wach und klar, präsent und verbunden zu sein. Wirklich und wahrhaftig anwesend zu sein. In den schönen Momenten mit seinen Liebsten ebenso wie in den anstrengenden. Viele von uns – vor allem wir Mütter der Generationen X und Y – haben i unserem Leben, besonders in unserer Kindheit gelernt zu funktionieren: Unsere Gefühle wurden klein gemacht, Leistung wurde dagegen ganz großgeschrieben. Das hat uns oft durchaus auch weit gebracht, aber es hat Spuren hinterlassen. Abends, wenn die Luft raus ist, greifen wir deshalb heute schnell zu etwas, das uns kurzfristig beruhigt: ein Glas Wein, endloses Scrollen am Handy, etwas Süßes, oder auch etwas mehr.
Für den Moment wirkt das auch. Aber auf Dauer kostet es Schlaf, Gesundheit, Geduld, ein harmonisches Miteinander in der Familie und vor allem Selbstachtung. Dadurch nimmt es uns Stück für Stück die Verbindung, nach der wir uns eigentlich sehnen, weil sie auch ein Grundbedürfnis von uns Menschen ist.
Nüchterne Elternschaft dreht diese Logik um. Nüchterne Elternschaft ist eine Haltung, in der Gefühle keine Probleme sind, die weg müssen; wir sehen sie als wichtige und richtige Informationen. Um unsere Gefühle aber (aus)halten zu können, brauchen wir Nähe, nicht als Belohnung, sondern kontinuierlich auf unserem Weg! Das gelingt uns, wenn wir klar und präsent sind.

Warum Betäubung so verlockend ist – und was wirklich fehlt
Der Feierabend nach einem langen Tag. Ein Streit, der nachklingt. Einsamkeit, wenn die Wohnung plötzlich still wird. In solchen Momenten melden sich alte Überlebensstrategien: „Ich hab mir das verdient“, „Nur kurz abschalten“. Sie sind verständlich, denn sie scheinen Kontrolle zu versprechen. In Wahrheit sind sie eine Abkürzung, die uns vom Eigentlichen wegführt: Kontakt. Ruhe. Sinn. Das, was uns wirklich trägt, entsteht nicht im Wegdrücken, sondern im Dableiben – auch, wenn sich das anfangs wirklich ungewohnt und schwer anfühlt.
Viele von uns tragen Sätze in sich wie „Reiß dich zusammen“ oder „Stell dich nicht so an“. Diese Stimmen sind hartnäckig, aber sie sind nicht die Wahrheit. Nüchtern im Elternsein zu werden heißt nicht, diese Stimmen zu bekämpfen. Es heißt, sie zu bemerken und trotzdem die Hand auszustrecken – zu sich selbst und zu den Menschen, mit denen man lebt.
Grundhaltung: Präsenz statt Perfektion
Präsenz entsteht nicht aus großen Vorsätzen und meistens auch nicht von jetzt auf gleich, sondern aus kleinen, wiederholbaren Handlungen. Ein kurzer Moment zum Ankommen, bevor der Haushalt, die Küche dran ist. Eine ehrliche Ansage an den Partner: „Ich übe Abende ohne Betäubung – magst du mich dabei unterstützen?“ Ein Blick auf das Kind und der Satz: „Ich sehe dich. Deine Gefühle dürfen da sein.“ Diese Sätze lösen keine Wunder aus, aber sie verändern den Ton im Raum. Und mit der Zeit verändert sich auch das Verhalten – bei dir und bei deinem Gegenüber.
Entscheidend ist eine freundliche Haltung zu dir selbst. Dein Verhalten ist eine Strategie, es ist nicht deine Identität. Du bist nicht „die, die abends trinkt“ oder „die, die am Handy klebt“. Du bist jemand, der gerade lernt, andere Wege zu gehen. Das ist anstrengend – und verdammt stark.
Alltagssituationen, neu gedacht
Feierabend & der Wein-Gedanke
Stell dir den Abend vor, an dem der Gedanke an dein tägliches Glas Wein aufploppt. Statt automatisch zu handeln, hältst du kurz inne. Drei Atemzüge. Hand aufs Herz. Ein leiser Satz: „Ich bin müde. Ich bin da.“ Dann ein Glas Wasser, eine Dusche oder fünf Minuten auf dem Balkon. Vielleicht ist der Impuls danach immer noch da. Vielleicht ist er leiser geworden. Beides ist okay. Du hast schon etwas verändert: Du hast gewählt!
Nach einem Streit mit Kind oder Partner
Nach einem Konflikt willst du dich zurückziehen – und später betäuben. Statt die Zähne zusammenzubeißen, nimm dir einen Moment und sage: „Ich bin gerade ganz aufgebracht. Ich sehe auch, dass du wütend bist. Unsere Gefühle dürfen da sein. Vielleicht nehmen wir uns jeder einen Moment für sich und reden gleich weiter.“ Hier ist es natürlich wichtig zu schauen, wie alt das Kind ist, bei kleinen Kindern können wir auf der kognitiven Ebene nicht ansetzen, hier wäre es wichtig in Verbindung zu bleiben, beim Kind zu bleiben, die Gefühle zu begleiten und liebevoll präsent zu sein.
Auch das ist Nüchternheit: nicht in die Flucht gehen, wenn es eng wird.
Einsamkeit nach 21 Uhr
Die Wohnung wird still, der Automatismus will zum Handy. Du machst einen anderen Vorschlag: zehn Minuten schreiben – was war heute schwer, was war leise schön? Drei Minuten Atem, länger aus als ein. Eine kurze Nachricht an jemanden, der dich kennt: „Heute war viel. Danke, dass du da bist.“ Keine große Sache. Aber sie nimmt dir nicht die Nacht.
Tools, die im echten Leben funktionieren
Notfallkarte für den Abend
Hilfreich ist eine kleine Notfallkarte. Dies kann ein Anker sein, für Momente, in denen du ins struggeln kommen könntest.
Inhalt der Karte: eine Kurzanleitung für Kack-Momente. z.B.:
- kurz ankommen
- Wasser trinken
- etwas nährendes essen
- fünf Minuten hinausgehen oder kurz (kalt?) duschen
- eine Nachricht an einen lieben Menschen schicken
- ein kurzes Ritual, das dich erdet (Handcreme, Tee, Musik.)
Es geht hierbei nicht um Perfektion, sondern um eine machbare Reihenfolge, die dich zu dir zurückbringt.
Kurze Körper-/Klopfsequenz
Sehr effektiv ist eine kurze Abfolge von Körperpunkten, die abgeklopft werden (EFT), begleitet von einem Satz wie: „Auch wenn ich gerade flüchten will, liebe und akzeptiere ich mich voll und ganz.“ Dabei ist es erstmal gar nicht so wichtig, diese Klopfsequenz „richtig“ zu machen – es geht vielmehr um die Haltung: Du musst nichts wegmachen. Alles, was sich gerade zeigt, darf da sein.
Schlaf als Ressource
Schlaf spielt eine tragende Rolle. Und zwar nicht als weiterer Leistungsbereich, sondern als Ressource für deine mentale Gesundheit frei von stimulierenden Substanzen! Ein ruhigeres Licht am Abend, ein klarer Geräte-Stopp (kein Handy, kein PC 1 Stunde vorm Zubettgehen), eine kleine Rückschau auf einen gelungenen Moment – das sind kleine Hebel mit großer Wirkung. Wenn es dir gelingt nur das umzusetzen, wird dir das die Kraft geben, am nächsten Tag klarer, präsenter und energiegeladener (weil ausgschlafener) zu sein.
Partnerschaft & Umfeld: Grenzen mit Wärme
Nüchternere Abende verändern die Dynamik im Zuhause. Es ist wichtig, dass darüber gesprochen wird! Eine gelingende Kommunikation hilft mehr als eine Debatte: „Ich trinke aktuell nicht.“ oder „ich möchte nicht auf der Couch versacken und Serien bingen.“, „Mir tut die Klarheit gut.“
Erkläre den Kontext, wenn es passt, aber rechtfertige dich nicht.
Ganz wichtig: Mach dir vorher einen Plan für gesellschaftliche Anlässe. Nimm dir ein eigenes Getränk mit, setz dir eine Uhrzeit zum Gehen und überlege dir einen Satz für den Abschied – „Ich geh heute früh heim, ich achte gerade auf meinen Schlaf. Das fühlt sich gut an.“ So bleibst du dir treu, ohne Fronten aufzubauen.
Wenn es holpert
Es wird Abende geben, an denen du doch versumpfst. Das ist kein Rückfall ins „Versagen“, sondern sieh es als wertvolle Information: Irgendetwas war heute zu viel. Vielleicht brauchst du mehr Pause tagsüber, vielleicht Unterstützung, vielleicht ein Gespräch. Deine Scham wird dir zuflüstern, dass du das lieber geheim hältst. Ich sage dir: Teile das mit jemandem. Das bringt die Scham zum Schweigen! Ein kurzer Austausch reicht oft, um den nächsten Tag und Abend wieder neu und anders zu beginnen.
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Wer schreibt hier?
Hi, ich bin Inga.
Ich begleite Mütter, die immer alles wuppen, aber sich selbst dabei verlieren – ihre unbewussten Stress- und Konsummuster zu verstehen und nachhaltig zu verändern. Als Frau, die selbst durch die Konsum-Grauzone gegangen ist, weiß ich: Nüchternheit und bewusstes Leben sind keine Einschränkung, sondern der Anfang echter Freiheit.
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